Aktualisiert: 29. Januar 2023
Der Bahnhof Klepsau ist der kleinste Bahnhof der Strecke, was sich gut im Modell ohne Verkürzungen und dergleichen umsetzen lässt. Bis 1961 hatte der Bahnhof ein beidseitig angeschlossenes Ladegleis sowie ein einstöckiges Bahnhofsgebäude. Danach wurde die Agentur geschlossen und das Gebäude abgerissen. Ebenso wurde die Dörzbacher Weiche zum Ladegleis ausgebaut und auf dem Stumpfgleis häufig Wagen abgestellt. Um im Modell mehr Betrieb zu machen, hab ich mich entschieden den Bahnhof vor 1961 zu bauen.
Angefangen hat der Bau mit der Zeichnung eines Plans, welcher von dem Original Gleisplan abgeleitet wurde. Kurz darauf konnten auch schon die Holzarbeiten starten. Die Modulkästen sind je ein Meter lang und aus 15mm Pappelsperrholz. So bekomm ich den Bahnhof auf 2 Modulen unter. Nachdem die Kästen verschraubt waren und die Trassen- sowie Geländebretter eingebaut waren verschliff ich noch ein paar unschöne Kanten.
Der Rohbau präsentierte sich dann schon mit dem Bachlauf und dem abfallenden Gelände.
Damit der Zug über den Bach kommt, braucht es natürlich eine Brücke. Diese gibt es noch. Allerdings nicht in Klepsau, sondern auf einem Wagen im Bahnhof Dörzbach. So muss man sich zum Maße nehmen nicht mal bücken.
In der Mitte erkennt man gut den Bohlenweg. Dieser lässt sich gut mit 1mm Balsaholzstreifen realisieren.
Von genau der Brücke gibt es natürlich kein Hersteller, der diese in 1:87 herstellt. Generell ist die Auswahl solch kleiner Brücken auf dem Markt sehr mau. Somit hab ich das Ding kurzerhand in gut einer Stunde in FreeCAD gezeichnet.
Nachdem ich den Drucker mit der stl.-Datei gefüttert hab, spuckte er die Brücke nach gut 45 Minuten aus.
Als der Drucksupport weg war und die Brücke in der UV-Aushärtebox ein paar Minuten genossen hat, hab ich sie in dem typischen Brückengrau lackiert. Eine kleine Alterung hat sie dann auch noch bekommen. Schließlich lag die Brücke 1961 schon 61 Jahre über dem Bachbett.
Die erste Stellprobe passt wunderbar. Nach dem Anzeichen der Umrisse hab ich die Widerlager noch entsprechend ausgefräst. Auf dem Bild sieht man auch den Bohlenweg, welcher wie gesagt aus Balsaholz besteht und mit einer Beize behandelt wurde.
Die Böschungen baue ich indem ich die Höhenunterschiede zwischen den Holzbrettern mit einem 1x1mm Drahtgitter versehe. Darauf kommt dann mehrere Blätter Küchenrolle mit einem Wasser-Leim-Gemisch. Etwas weiter unten gibt es dazu ein Bild.
Bevor ich mir die Gleisschablonen zum Gleisselbstbau aufgeklebt hab, hab ich noch den Gleisabstand mit einem Bild verglichen. Der Abstand zwischen dem VT303 und dem M-D 435 passt hier gut zum Abstand auf dem Bild.
Mit der aufgeklebten Gleisschablone lässt sich schon gut die Streckenführung erkennen. Lediglich die Schablonen für die Weichen fehlen. Diese bau ich nicht auf dem Modul, sondern auf der Werkbank. Da kommt man einfach besser ran und kann sie später gut von der Schablone lösen.
Zwischen 4 Balsaholzschwellen kommt immer eine Pertinaxschwelle. Dort werden die Schienen dann aufgelötet. Zum Gleisselbstbau Gleisselbstbau gibt es an anderer Stelle dieser Seite noch eine genauere Erklärung: http://jagsttalbahn-modelle.de/technik/gleisbau/gleis.html
Um das gebaute Gleis zu testen, hab ich einfach mal ein paar Wagen drüber rollen lassen. Jedoch kam darauf auch die erste Lok vorbei. Vorher mussten die Gleise aber noch verkabelt werden.
Auf der anderen Seite des Bahnhofs ist die Brücke inzwischen eingebaut. Wenn das Gleis mal auf der Brücke liegt, geht diese nicht mehr raus. Aus diesem Grund ist an der Stelle schon der Bach begrast und mit Wasser gefüllt. Das Wasser besteht aus einem flüssigen Epoxidharz, welches knapp 30 Stunden zum Trocknen braucht. Vor dem Einfüllen hab ich noch das Bachbett mit Steinen ausgelegt.
Das Gleis über die Brücke wurde nach der Fertigstellung auch getestet. Nach dem Test ist hier der nächste Schritt die Gleise und Pertinaxschwellen noch mit Farbe zu versehen. Die restlichen Schwellen wurde vor dem Gleiseinbau mit einer Holzbeize behandelt.
Damit die Straßenfahrzeuge später den Bahnübergang vor der Brücke überqueren können, hab ich eine Art Rampe gebaut, um auf die Höhe der Schienenoberkante zu kommen. Bevor die Straße farblich behandelt wird, muss ich alles noch sauber verschleifen, sonst sieht man jeden unschönen Übergang.
Der Straßenübergang an der Schiene darf nicht zu hoch sein, denn sonst haben die Loks Kontaktprobleme. Ob es passt lässt sich mit einer fahrenden Lok am besten testen.
Für den Antrieb der Weichen hab ich in die Modulwände Löcher gebohrt und dort die 3D-Weichenhebelbuchse eingebaut. Die Gleissperren werden ebenso angetrieben.
Und immer wieder gilt es das neue Gleis mit Fahrzeugen zu testen. Das macht mehr Spaß wie nur auf Fertiggleis mit den Loks zu fahren.
Auf diesem Bild erkennt man schon die eingebaute und angeschlossene Selbstbau Weiche. Zur Zeit hat sie noch keinen Antrieb. Den muss ich noch einbauen, aber funktionieren tut sie schon mal einwandfrei.
Lok 24“ durfte mit dem M-D 89 auch mal zur Probefahrt ran. Im Vordergrund sind schon die Schwellen für das Ladegleis ausgelegt.
Die markanten Betonpfeiler an der Brücke kommen wie die Brücke selbst aus dem Drucker. Würde man die Pfeiler aus Holz schnitzen, wäre das ein deutlicher Mehraufwand.
Auf ein paar Bilder, welche ich erst später entdeckt hab, zeigte sich, dass die Böschung hinter dem Bahnhofsgebäude steiler war wie ich vorerst gemeint habt. So hab ich an dieser Stelle die Böschung nochmal um einiges erhöht. Hier sieht man ebenso, wie das Drahtgitter mit den Blättern der Küchenrolle bedeckt werden. Mit dem Auftrag der Farbe nach dem Trocknen erhält man ein festes Gelände.
Die Grundgeländegestaltung mit der neuen Böschung im Hintergrund passt nun deutlich besser zu den Originalbildern wie vorher.
