Mit dem Umbau der Bahn wurden viele Ladestelle überarbeitet und mit neuen Ladekanten aus Stampfbeton versehen. "Ich habe die Rampe wie in echt mit Holz eingeschalt, hab' dazu Balsaholzstreifen genommen, Füllspachtel eingegossen, hab' die Schalung entfernt und hatte die Holzstruktur auf dem Füllspachtel. Abtönfarbe und Wasserfarbe und gut war es." Das war die Antwort auf die Frage wie man diese schönen Betonkanten herstellt. Klingt mal wieder sehr einfach, aber auch hierbei sind ein paar Kleinigkeiten zu berücksichtigen die im Nachhinein aufgezeigt werden.
Die benötigten Materialien: Füllspachtel, kein Gips, Wasser, Prilwassser, Spachtel,
Rührbecher, Farbe, Holzleisten, Nägel und etwas Öl. Um die Betonkanten vor Ort gießen zu können müssen sie vorher eingeschalt werden. Wie auch
beim Vorbild machen wir das mit passenden Holzleisten. Bei höheren Betonkanten bietet es sich an
die Verschalung aus einzelnen Brettern herzustellen, bei der flachen in Widdern ist das nicht
unbedingt nötig. Im gebogenen Bereich werden die Leisten eingesägt um dem Bogenverlauf besser folgen zu können
und nicht unnötig hohe Biegekräfte mit den Nägeln auffangen zu müssen. Die ganz leicht eingeölten Holzleisten werden mit passenden Löchern versehen und von Hand mit Nägeln
im Untergrund befestigt. Ich habe für die Schalung 6x6mm Kiefernholtleisten
verwendet, mit groben Schmirgel die Struktur herausgearbeitet und mit Öl eingerieben
damit sich der Füllspachtel nicht so sehr dran festsaugt. Die Verwendung des im Vergleich zum Gips nur langsam aushärtenden Füllspachtels erlaubt das
Gießen auch sehr langer Betonkanten in einem Arbeitsgang. Im Fall von Widdern sind dies über
90cm. Der zähflüssig angerührte Füllspachtel wird mit einem schmalen Spachtel möglichst ohne
Luftblasen in die Verschalung gestrichen. Glattgezogen wird er später. Der Spachtel sollte gerade so eben nicht von selbst fließen, so lassen sich Luftblasen
vermeiden und der Spachtel bleibt gut verarbeitbar. Die Verarbeitungszeit von Füllspachtel
beträgt etwa 60 Minuten. In Widdern verläuft die Betonkante über die Modultrennkante. Um zu verhindern das der
Spachtel am Ende herausläuft, oder nicht scharfkantig wird, bildet hier ein Stück starkes
Klebeband den Abschluß der Einschalung. Spater wird diese Stelle leicht übergeschliffen. Die beim Befüllen hergestellte extrem wellige Oberfläche wird beim Anziehen des Füllspachtels
einfach mit Prilwasser besprüht und mit dem Finger glattgestrichen. Nach ca. 24 Stunden ist der Füllspachtel hart. Als erstes werden die Nägel herausgezogen.
Noch in der Schalungsleisten wird die Oberfläche mit Schmirgelpapier glatt geschmirgelt.
Da das Holz härter als der Spachtel ist wird die Kante genauso hoch wie die Holzleiste. Aus Stabilitätsgründen habe ich die Betonkante breiter gemacht als nötig. Die benötigte Breite
wird auf voller Länge eingeritzt und von der Rückseite her etwas 1mm tiefer geschnitzt. Die erfolgt
mit einem einfachen Bastelmesser. Hinterher wird dieser Bereich aufgeschüttet und ist nicht mehr
zu sehen. Der Übergang zwischen beiden Modulen werden natürlich im zusammengebauten Zustand verschliffen
und geschnitzt. So ist später die Trennstelle kaum zu sehen. Danach wir die Betonkante mit Abtönfarbe gestrichen. Die Alterung erfolgt mit
Wasserfarbe und Puder. Das Auffüllen der Ladestraße erfolgt über einen Mdulübergang. Diese Übergänge sind insofern kritisch
als das hier beim Auf- und Abbau zu Abplatzungen der Oberfläche kommen kann. Damit diese Gefahr vermindert wird
werden auf beiden Seiten 6x6mm Holzleisten aufgeleimt. Die Holzleisten werden mit einem 1,2mm Bohrer vorgebohrt und mit Weißleim und Nägeln fixiert. Als Unterbau kommt Styropur Untertapete, 500mm breit und 2mm dick zum Einsatz. Dieses Materail ist federleicht,
billig und einfach zu verarbeiten. Auf die Untertapete aufgezeichnet und mit der Schere ausgeschnitten läßt sich der Unterbau mit Weißleim gut
verkleben. Die Ladestraße ist 6mm hoch, die Styropur Tapete ist 2mm dick. Es werden also 3 Lagen übereinander
geklebt. Die unteren Lagen sind jeweils an den Auffahrten 1cm kürzer. Die letzte Lage wird mit viel Überlappung aufgeklebt, so entstehen automatisch harmonische Übergänge. Der Unterbau passt sich sehr gut an die Betonkante an. Die gesamte Ladestrasse wird nun in dieser Weise in drei Lagen aufgebaut. Die weiche Oberfläche wird nun mit ein oder zwei Lagen Papier überzogen. Die Ladestrasse wird nun mit kleinen Papierstücken überzogen. Hierdurch minimiert sich die Faltenbildung enorm. Die fertig tapezierte Ladestrasse. Sie muß nun mindestens einen Tag durchtrocknen. Die Farbe bietet nun die Möglichkeit alle Straßen und Wege einmal gleichmäßig über zu streichen. Von daher habe ich
aus schwarzer, weißer und brauner Farbe einen entsprechenden Farbton angerührt. Sieht ja noch komisch bräunlich aus, nach dem Trocknen wird das besser.... Kaum getrocknet sieht das alles schon nicht so schlecht aus. Hier geht es dann demnächst weiter mit der
Geländegestaltung.....