Einbaurahmen für LN Buchsen


Einbaurahmen für LN Buchsen

Einbaurahmen für LN Buchsen als 3D Projekt

Fest eingebaute LN Stöpselbuchsen sind nur in Betriebsstellen sinnvoll, dort werden sie immer an der gleichen Stelle benötigt.

Nur der Einbau der zumeist rechteckigen Buchsen mache einen ebenfalls kleinen rechteckigen Ausschnitt in den Seitenwänden der Module nötig, was meist erst erfolgt wenn die Betriebsstelle bereits zusammengebaut ist. So ein Ausschnitt ist schon ein einem flachen Modulseitenbrett nicht einfach, in einem unhandlichen Modul ist es noch aufwändiger zu realisieren.

Also grob und mit viel Übermaß aussägen, die Buchse einkleben und verspachteln?.

Kann man machen, ist aber mit viel Schmutz und Aufwand verbunden, vom Problem, das man beim späteren Auswechseln einer defekten Buchse hat, will ich gar nicht reden.

Schöner wäre hier ein Einbaurahmen für industriell hergestellte Buchsen, für die nur ein einfaches rundes Loch gebohrt werden muß. Das läßt sich auch an jedem Modul bei Bedarf nachträglich realisieren.

Wenn die Buchse dann nur in den Rahmen eingesteckt wird, ist auch ein späterer Austausch bei Bedarf leicht möglich.

So entstand die Idee für einen Einbaurahmen als einfaches 3D Projekt für einen einfachen FDM Drucker, der ja mittlerweile eine große Verbreitung aufweist.

Die Idee ist nun:

Konstruktion des Einbaurahmens

Als allererstes wird der Standard LN-Y-Verteiler vermessen und ein "Abzieh-Dummy" mit den Außenmaßen in freeCAD erstellt.

LN-Y-Abzieh-Dummy

Dieser steht auch für spätere Konstruktionen zu Verfügung und sollte daher als separates Bauteil gespeichert werden.

LN-Y-Abzieh-Dummy

Als nächstes wird eine Standard Lochsäge (Bohrkrone) gesucht, die in jedem Baumarkt zu bekommen ist. Wir haben uns hier für einen Durchmesser von 40mm entschieden, den wir in verschiedenen Baumärkten und im www gefunden haben.

40mm-Lochsäge

Schon einfacher, die Höhe des runden Absatzes. Da alles am Ende mit der Außenseite des Moduls bündig sein soll, und wir für unsere Module 16mm Tischlerplatten verwenden, beträgt dieses Maß 16mm.

16mm Absatz

Aber in einigen Fällen werden die 16mm Tischlerplatten um 4mm verstärkt, im Bereich der Weichenantriebe sind dies die Rückseiten der Weichenhebeltaschen, die ebenfalls erst später in die Module eingebaut werden. Hier benötigen wir eine Absatzhöhe von 16mm + 4mm = 20mm.

20mm Absatz

Um den Einbaurahmen später im Modul verschrauben zu können, und natürlich als inneren Anschlag bei der Montage, benötigen wir noch einen Flansch mit angesenkten Löchern für 3,5x16mm Spax Schrauben. Idealerweise als Quadrat.

Flansch

Somit sind die Eckdaten für die Konstruktion bekannt, es kann gezeichnet werden. Begonnen wird mit der Welle im Duchmesser der Lochsäge, 40mm, und einer Länge von 16mm. Die vordere Kante wird hierbei gleich mit einem kleinen Radius versehen.

Welle

Als nächstes der innere Flansch. Ein Quadrat von 4mm Höhe das die Welle um je 1mm überragt, also eine Kantenlänge von 42mm. In den Ecken wird je ein 4mm Loch für die Schrauben eingebracht. Die Ecken werden der schöneren Optik wegen verrundet.

Flansch

In den Ecken wird je ein 4mm Loch mit 45° Fase für die Schrauben eingebracht.

Befestigungslöcher mit Fase

Flansch und Welle werden nun in eine Zeichnung kopiert.

Flansch und Welle

Beide Bauteile, Flansch und Welle, werden markiert.

Flansch und Welle

Mit der Bool'sche Operation "Verbinden" wird nun aus den beiden Bauteilen ein Körper erstellt.

Flansch und Welle verbinden

Man erkennt an der nun schwarz hinterlegten Körperkante das aus beiden Bauteilen ein gemeinsames geworden ist. Dieser Körper wird nun gespeichert, er dient als Basis für die beiden Varianten.

Flansch und Welle

Anschließend wird der "LN-Y-Abzieh-Dummy" (grün) für Variante 1 positioniert, hier steht er noch zu weit nach vorne heraus.....

LN-Y-Abzieh-Dummy

....und mittels Boolscher Operation "abziehen"......

abziehen

.....vom Grundkörper abgezogen. Variante 1 ist fertig.

LN-Y-Abzieh-Dummy

So sieht Variante 1 von hinten, also der späteren Innenseite des Moduls, aus.

LN-Y-Abzieh-Dummy

Nun wird der "LN-Y-Abzieh-Dummy" für Variante 2 positioniert.

LN-Y-Abzieh-Dummy

So sieht das auf der Rückseite von Variante 2 vor dem abziehen aus.

LN-Y-Abzieh-Dummy

Ist der "LN-Y-Abzieh-Dummy" für Variante 2 endglültig positionert, wird er.....

LN-Y-Abzieh-Dummy

....und mittels Boolscher Operation "abziehen"......

abziehen

....vom Grundkörper abgezogen. Variante 2 ist fertig.

LN-Y-Abzieh-Dummy

So sieht Variante 2 von hinten, also der späteren Innenseite des Moduls, aus.

LN-Y-Abzieh-Dummy

Nach dem selben Prinzip werden die Varianten für die 20mm Seitenwände erzeugt.

Druck der Einbaurahmen

Die Einbaurahmen werden im Slicer mit dem Einbauflansch auf der Druckplatte positioniert.

Im Slicer

Gedruckt wird ohne BRIM und ohne Support. Der Infill beträgt 15%, die Einbaurahmen sind also nicht massiv. So werden sie leichter, sparen Material, Kosten und der Druck geht schneller.

Im Slicer

Gedruckt werden so viele wie auf das Druckbett passen. Im Fall des Anycubic I3 Mega, mit seinem 200mm x 200mm Druckbett, finden 9 Einbaurahmen gleichzeitig Platz .

Im Drucker

Fertig gedruckt, hier Variante 1, eine Stöpselstelle vorne, 2 auf der Innenseite für 16mm Wände.

Variante 1, außen

Die Rückseite von Variante 1, die zwei Stöpselstelle auf der Innenseite machen eine Verdrahtung sehr einfach.

Variante 1, außen

Die Variante 2, zwei Stöpselstelle vorne, 1 auf der Innenseite für 16mm Wände.

Variante 2, innen

Die Rückseite von Variante 2, nur eine Stöpselstelle auf der Innenseite machen sie für die Ein- und Ausfahrten von Betriebsstellen interessant, hier endet auch die interne LN Verkabelung einer Betriebsstelle.

Variante 2, außen

Für den Bahnhof "Möckmühl" wird eine ganze Reihe von Einbaubuchsen benötigt. Hierfür waren 2 FDM Drucker rund einen Tag beschäftigt. Das wird jedoch den Einbau der LN Buchse in diesem Bahnhof stark vereinfachen.

Einbaurahmen MOE

Für die Besitzer eines 3D Druckers stellen wir hier die STL-files der Einbaurahmen für LN Buchsen zu Verfügung.

Die Kosten der LN-Einbaurahmen

Die Einbaurahmen funktionieren gut, Zeit mal einen Blick auf die finanzielle Seite der Medaille zu werfen.

Jeder LN-Einbaurahmen benötigt XXgr am Material, ein Brim zur besseren Befestigung auf der Druckplatte oder eine Stützkonstruktion werden wegen der moderaten Überhänge ebenfalls nicht benötigt. Bei Kosten von rund 30,-€/Kg für das Filament kostet ein LN-Einbaurahmen gerademal XX,-€ an Material, Kostruktion und Druckkosten mal außen vor.

Addiert man zu den XX€ Materialkosten noch die 0,55€ für den Y Adapter von Reichelt, kostet ein kompletter LN-Einbaurahmen XX€.

Das ist also auch wirtschaftlich sinnvoll, denn ein vergleichbarer Einbaurahmen, denn einen passenden für die LN-Y Verteiler gibt es gar nicht, kostete 5,49€, wenn ich mal den "RJ45 Adapter Frontplattenmontage" von www.reichelt.de als Vergleich heranziehe.

So gesehen spare ich mit jedem LN-Einbaurahmen 5,49€ - XX€ = YY€.

Einbau der LN-Einbaurahmen

Der Einbau dieser Einbaurahmen ist nun denkbar einfach. Als Werkzeug benötigte man eine 40mm Bohrkrone, die es im Baumarkt oder im Internet zu kaufen gibt, und einen Bohrmaschine oder einen starken Akku-Schrauber.

40mm Bohrkrone

LN-Einbaurahmen mit 40mm Bohrkrone.

LN-Einbaurahmen mit 40mm Bohrkrone ...der Rest ist noch immer eine Baustelle