Der Bahnhof "OLNHAUSEN" im Modell


OLNHAUSEN von Franziskus Müller

Plan Bhf

OLNHAUSEN, eine der vielen reizvollen Sationen an der Strecke Möckmühl-Dörzbach.

Eigentlich bin ich ein Anhänger bayerischer Nebenbahnen und baue auch an Modellen zu diesem Thema. Aber die Kleinbahnen im allgemeinen und 750mm-Schmalspurbahnen, vor allem aus dem Südwesten Deutschlands, im besonderen haben mich in den letzten Jahrend zunehmend fasziniert. Bei Fremotreffen war ich immer häufiger beim Fahrbetrieb im H0e-Teil anzutreffen. Mit einem Rollbock- oder Rollwagenzug über das Arrangement zu fahren und Güterwagen zuzustellen, ist für mich Modellbahnbetrieb in seiner schönsten Form. Daher war ich sofort begeistert von der Idee, einen kleinen Bahnhof der Jagsttalbahn nachzubauen und so zusammen mit weiteren Fremo-Freunden einen Teil einer Strecke originalgetreu im Modell wieder aufleben zu lassen. Ein Bahnhof mit zwei Weichen schien mir für den Anfang als H0e-Bastler die richtige Größe, hiervon gab es auf der Jagsttalbahn mehrere. Ein Besuch im Jagsttal im April 2004 brachte die Entscheidung, den Bahnhof Olnhausen nachzubauen. Ausschlaggebend war die Lage des Bahnhofs in einer langgezogenen Kurve in einem Hang, die ich landschaftlich sehr reizvoll finde.

Planung der Module fuer OLNHAUSEN

Nützlich sind hier die Originalzeichnungen, für die an dieser Stelle dem Verein der Freunde der Jagsttalbahn herzlich gedankt werden soll, sowie ein Luftbildausschnitt aus dem Jahr 1968. Diese bildeten die Grundlage für die Planung der Kästen, der Gleislage und der Geländekonturen. Die Einfahrweiche weist eine Außenbogenform auf, die problemlos nachzubilden war.

Die Module von Olnhausen in Bau

Die Weichen werden abschließbar sein, ebenso die Weichensperren. Das Schlüsselbrett wartet schon auf seinen Einsatz.

Die Weichen werden von außen in den Seitenbrettern der Module eingebrachte Weichenstellhebel gestellt.

Weichenstellhebel

Die Weichenstellhebel bestehen aus einen runden Holzdübel aus dem Baumarkt, einem eingeklebten, abgewinkelten 2mm Schweißdraht der quer in einer 6mm Alu-Welle verschraubt ist. einfach zu bauen und gut zu bedienen.

Weichenstellhebel

Beim Stellen mit dem Weichenstellhebel wird die 6mm Alu-Welle verdreht. Über einen Exenterhebel wird daraus unter dem Modul eine kreisbogenfömige Bewegung, die mittels Kugelkopf und Schubstange die Stellschwelle der Weiche antreibt. Eine weitere Schubstange treibt einen 1-UM Schalter zur Herzstückpolarisierung an. Alles ist mit M3 Schrauben sehr einfach einstellbar und arbeitet sehr leicht.

Weichenansteuerung

Die Funktionsweise des Weichenantriebes erläutert diese Zeichnung. Die Hülse, in der sich die Stellwelle dreht, ist in der 30mm dicken Styrodurplatte eingelassen, hier ist im eingebauten Zustand nicht viel zu sehen.

Weichenansteuerung Skizze

Der gleiche Antrieb bewegt auch die Gleissperren (GS). So sieht die GS geschlossen aus.

Gleissperre geschlossen

Die GS halb offen, der Antrieb erfolgt per Seilzug und Friktion.

Gleissperre halb-offen

Die GS geöffnet. Hier sind keinerlei Endanschläge, das Seil rutscht einfach durch wenn die GS offen oder geschlossen ist. Das minimiert auch die Gefahr der Beschädigung z.B. beim Gleise putzen.

Gleissperre offen

So sieht der Antrieb unter dem Modul aus. Der Holzklotz hat ein festes Rohr als Lager für die 4mm Messingwelle. Links ist das Zugseil mit zwei M2 Schrauben befestigt. Einmal ist das Seil links, einmal rechts herum geschlagen. Rechts sieht man den Hebel der von der Schubstange angetrieben wird.

Gleissperre Antrieb

Hier sieht man die Verbindung der Schubstange mit der Drehwelle an deren Enden die Stellhebel angebracht sind. Wie auch die Weichen lassen sich die GS einfach einstellen und arbeiten sehr leichtgängig.

Gleissperre Antrieb

Das EG im Bhf OLNHAUSEN

Das Gebäude entspricht zwar beim ersten Hinsehen dem „Standard-Agenturgebäude“, wie es auch in Ruchsen, Westernhausen und Winzenhofen anzutreffen war. Leider wurde es bereits Ende der sechziger Jahre abgerissen und Teile des Fachwerkes für den Lokschuppen in Möckmühl verwendet.

Fotos zeigen, das das Fachwerk Unterschiede zu dem Gebäude in Ruchsen aufweist. Daher werde ich das Gebäude entsprechend den Bildern und Originalzeichnungen nachbauen und abnehmbar ausführen.

Standard-Agenturgebäude

Vom Bau gibt's leider keine Bilder, das ging flott von der Hand. Zusammengefasst: Die Wände werden auf einer Trägerplatte aus Polystyrol (PS) aufgebaut. Die Balken bestehen aus 0,5mm Balsaholz, hier passt die Maserung sehr schön.

EG Olnhausen

Die Ausmauerung sind 0,5mm dicke Prägeplatten aus der Architekturmodellbau, die sich mit dem Abbrechklingenmesser und einem Lineal sehr einfach bearbeiten lassen. Die Fugen wurden, wie auch das Holz, mit Abtönfarben bemalt.

EG Olnhausen

Die Türen und Fenster waren da schon kniffliger, etwas passendes war bei entsprechenden Bausätzen einfach nicht zu finden. Alle Fenster und Türen einzeln herzustellen wäre zwar möglich, aber mühselig. Mit einem Urmodell und einer Silikonform werden alle Abgüsse gleich. Also wurden die Türen und Fenster fest auf einer Grundplatte aufgebaut und mit einem Rahmen versehen. Da das weiße PS wenig Konstraste bietet, wurden die Urmodelle grau gespritzt.

Fenster Urmodelle

Fertige Silikonform und erste Abgüsse der Türen und Fenster. Auch dies gelang nicht auf Anhieb, es ist nicht einfach die flachen, verwinkelten Formen blasenfrei mit Abgußmasse (Polyurethan) zu füllen. Erst ein sehr dünnflüssiges Material brachte hier den Durchbruch.

Fenster Form und Abgüsse

Eingebaut in das EG sehen die Fenster und Türen toll aus. Die Kunststoffteile wurden allerdings mit Farben von Revell und Humbrol bemalt.

EG mit Fenster und Türen

Die Strassenseite des EG Olnhausen. Die Regenrinne ist aus dicker Alufolie über einem Draht gedrückt, die Haltehaken sind aus 0,4mm Messingdraht die vorgebogen mit Sekundenkleber aufgeklebt sind. Die Fallrohre sind aus massiven 1,5mm Messingdraht.

EG mit Fenster und Türen

Für den Einbau des EG Olnhausen wurde auf dem Modul schon ein rechteckiger Ausschnitt vorgesehen. Hier sollte das EG genau hineinpassen. Aber durch Farbe und ein paar kleinere Abweichungen mußte der Ausschnitt vorsichtig angepasst werden.

Ausschnitt anpassen

Was "Ruck-Zuck" gehen sollte erwies sich dann doch als knifflig, schließlich will man im letzten Arbeitsschritt nichts mehr kaputt machen.

Ausschnitt anpassen

Aber am Ende passt es perfekt, hier das EG von der Gleisseite.

EG Olnhausen Gleisseite

Das EG von der Strassenseite, sieht aus wie immer so gewesen.

EG Olnhausen Strassenseite

Die Viehrampe im Bhf OLNHAUSEN

Auch die Nachbildung der Laderampe reizt mich, da ich mit dem gravieren von Mauern, Straßenpflastern, Felsen etc. schon etwas Erfahrung gesammelt habe.

Viehrampe in Olnhausen

Am Bhf Olnhausen wurde auch kräftig weitergebaut. Hier sieht man die erst vor kurzem fertiggestellte Viehrampe.

Viehrampe in Olnhausen

Zum Beladen von schmalspurigen und aufgebockten regelspurigen Wagen verfügt die Rampe über zwei Ebenen. Hergestellt aus einem aus Moltofill Füllspachtel gegossenen Rohkörper dessen Steinstruktur eingeritzt wurde und mit Abtänfarbe bemalt sind ergibt sich ein realistisches Bild des Vorbildes.

Viehrampe in Olnhausen

Das Geländer der Viehrampe besteht aus Code 40 Neusilberschienenprofilen und 0,5mm Messingdraht. Alle Teile sind miteinander verlötet, das macht das Geländer sehr stabil und dennoch filigran.

Geländer der Viehrampe

Auch am Bhf Olnhausen wird ständig gearbeitet, was man an dem Übersichtsfoto gut erkennen kann. Wenn nun noch die Geländegestaltung abgeschlossen ist ist diese Betriebsstelle fertig.

Die Ausgestaltung von OLNHAUSEN

Rund um Olnhausen sind keine sonderlich auffälligen Dinge zu gestalten, Büsche und kleine Bäume werden nun in der nächsten Zeit ergänzt.

...der Rest ist noch immer eine Baustelle