Der Bremsballastwagen MD-410, besser bekannt als Pufferwagen, gelangte im Jahre 1968 von der eingestellten Krb.O.K zur Jagsttalbahn. Bei der Krb.O.K. wurde der GG52 bereits zum Pufferwagen umgebaut. Wann dies geschah und wer wer den GG52 ursprünglich baute ist nicht bekannt. Bei der Jagsttalbahn wurden dann die Normalspur Zug- und Stoßvorrichtungen im Jahr 1969 um 160mm höher gesetzt und auch sonst wurde der Wagenkasten ausgebessert. In diesem Zustand war der Wagen bis 1986 im Einsatz. Das Modell von Uwe Stehr zeigt den Zustand von MD-410 um 1969, also im Jahr seinen Umbaues auf die Jagsttalbahn Normalien.
Die Umsetzung ins Modell erfolgte durch die Firma Panier in Weißmetall und Messingguß. Mein Modell ist hingegen ein Eigenbau dessen Basis eine Zeichnung im Buch "Die Fahrzeuge der Jagsttalbahn" war, die die Basis für eine Modellzeichnung war.
Der Kern des Modells besteht aus 2mm dickem Pertinaxplatten die mit einer Profilplatte von evergreen beplankt wurde.
Der Kern ist ein nach oben offener Kasten der bereits alle nötigen Ausschnitte für die Fenster und Federpuffer enthält. Der Kern ist umlaufend 0,5mm kleiner als das korrekte Maß. Dies wird durch das Aufkleben der 0,5mm dicken evergreen Platten ausgeglichen.
In den Kern des Modells werden zwei Drehgestellaufnahmen eingeklebt.
In das M2 Gewinde wird später eine Schraube mit Unterlegscheibe eingeschraubt, die das Drehgestell hält.
Die Tür habe ich von einem regelspurigen Fleischmann G10 entliehen, die Profile, Federpuffer und Drehgestelle stammen von Weinert.
Die Tritte sind aus Echtholz und mit Neusilberblechstreifen am Rahmen befestigt. Die Nietenreihe für das innenliegende Bremserabteil wurde mit einem Papierstreifen und 0,3mm Nieten von fohrmann nachgebildet.
Stück |
Artikel |
Hersteller |
Best.Nr. |
Bezug über: |
4 |
Federpuffer |
Weinert |
8615 |
Fachhandel Modellbahn |
2 |
Lokomotivkupplung |
Weinert |
8621 |
Fachhandel Modellbahn |
1 |
Wagonprofile |
Weinert |
9268 |
Fachhandel Modellbahn |
1 |
Beschriftungssatz |
Weinert |
9144 |
Fachhandel Modellbahn |
1 |
H0e drehgestelle |
Weinert |
9055 |
Fachhandel Modellbahn |
2 |
Schmalspurkupplung |
Weinert |
8623 |
Fachhandel Modellbahn |
2 |
Bremsschläuche |
Weinert |
8294 |
Fachhandel Modellbahn |
2 |
Türen vom G10 |
Fleischmann |
Ersatzteil |
Fachhandel Modellbahn |
1 |
Kunststoffplatte |
Evergreen |
2067 |
Fachhandel Modellbahn |
1 |
Kunststoffstreifen |
Evergreen |
8203 |
Fachhandel Modellbahn |
1 |
Pertinaxplatte 2mm |
Conrad |
628137-66 |
Elektronik Versender |
1 |
Federbronzestreifen |
Bavaria |
??? |
Fachhandel Modellbahn |
10 |
Kupfernieten 0,3mm |
Fohrmann |
600305 |
Fachhandel Modellbahn |
1 |
Federstahldraht 0,3mm |
div. |
- |
Schiffsmodell Fachhandel |
1 |
Messingdraht 0,5mm |
div. |
- |
Schiffsmodell Fachhandel |
1 |
Messingdraht 0,8mm |
div. |
- |
Schiffsmodell Fachhandel |
Aus diesem Haufen Bauteile wird nun der M-D 410 gebaut.
Sind die Teile des Kern angefertigt wird dieser als erstes zu einem stabilen, nach obene offenen Kasten verklebt.
Diese Bauweise scheint für einen "einfachen" Wagen sehr aufwändig, aber ergibt einen sehr stabilen Wagenkasten der die spätere, äußere Beplankung trägt und damit den Bau stark vereinfacht.
Die Maße für den Kern ergeben sich aus den äußeren Abmaßen des Vorbildes, geteilt durch 87 und abzüglich der Materialstärke der späteren Beplankung. Für den M-D 410 kann man die Maße den Zeichnungen entnehmen. Die Eintelteile für den Kern lassen sich mit einer Kreissäge oder Dekupiersäge einfach herstellen. Die Maße lassen sich einfach mit dem Meßschieber kontrollieren.
Die beiden Drehgestellaufnahmen werden unten in die Grundplatte eingeklebt.
Außen wir der Kern mit den gerieften Evergreen Platten gemäß der Zeichung beklebt. Diese 0,5mm dicken Platten lassen sich mit einem Abbrechklingenmesser und einem Stahllineal passgenau zuschneiden.
Die Beplankung beginnt mit den größten Seitenteilen. Diese werden ausgerichtet und mit Sekundenkleber aufgeklebt.
Der Rahmen ist höher als die Bretterfugen, daher werden die Kunststoffstreifen mit der Rückseite nach außen aufgeklebt. Auch hier kommt Sekundenkleber zum Einsatz.
Die außen sichtbaren Zug- und Stoßverstärkung wurden schon bei der Krb.O.K. angebracht und bei der Jagsttalbahn um 250mm erhöht. Diese Erhöhung wird, wie der Rahmen, mit der Rückseite nach außen angeklebt. Es wird also das links ausgeschnittene Teil auf der rechten Seite eingeklebt.
Anschließend werden die bei der Krb.O.K. eingebaute Zug- und Stoßverstärkung eingebaut, auch hier ist die Rückseite der gerieften Platte außen.
Die verbleibenden Dreiecke werden dann wieder mit der geprägten Seite nach außen eingeklebt. Durch kleinere Ungenauigkeiten bei der Montage stehen sie am Ende etwas über, dieser Überstand wird plan zu den Stirnplatten des Kerns verschliffen.
Auch die Stirnwände des Kerns werden mit den gerieften Evergreen Platten gemäß der Zeichung beklebt. Diese 0,5mm dicken Platten lassen sich mit einem Abbrechklingenmesser und einem Stahllineal passgenau zuschneiden.
An der Oberseite wird die aufgeklebte Platte der Rundung des Kerns angeglichen.
Auf den beplankten Wagenkasten werden nun die Profile von Weinert aufgeklebt. Begonnen wird dabei mit den beiden Profilen links und rechts neben der Tür, in der Mitte des Wagenkastens.
Die restlichen Profile werden an den dafür angezeichneten Stellen mit Sekundenkleber aufgeklebt. Die Profile sind recht lang und stehen oben a Wagenkasten über. Sie werden später gekürzt.
Die Tür des Wagens stammt von einem Fleischmann G10 und passt sehr gut. Da sie nicht zum öffnen gedacht ist wird sie einfach auf den Wagenkasten geklebt.
Für die Bremse befindet sich im Wagen eine Trennwand zum Frachtraum. Außen ist diese Trennwand durch ein Stahlband und die Köpfe der Schloßschrauben zu erkennen. Im Modell beginne ich mit dem Stahlband das durch einen 0,6mm breiten Papierstreifen dargestellt und mit Sekundenkleber aufgeklebt wird.
In den Streifen werden fünf 0,3mm Löcher gebohrt und ein eine 0,3mm Halbrundniete eingesteckt. Von innen werden die Nieten mit Sekundenkleber festgeklebt. Vom Gefühl her hätte ich in jede Bretterlage eine Niete gesetzt, aber die Bilder zeigen an dieser Stelle nur 5 über die Länge verteilte Schraubenköpfe.
Das Gehäuse für den Handbremshebel ist ein Kreisabschnitt. Den dazu notwendigen Kreis habe ich aus zwei zusammengeklebten Platten hergestellt. Dies ist an den beiden unterschiedlichen Farben zu erkennen.
Der Pfennig zeigt schön wie klein diese Details sind. Für die Leser die mit einem "Pfennig" nicht viel anfangen können: Die Münze hat einen Durchmesser von 9mm und eignet sich für H0e auch sehr gut als Spurlehre.
Auch auf der anderen Seite ist die Nietenreihe der Trennwand zu erkennen.
Neben der Tür wird eine aus 0,3mm Federstahldraht gebogene Griffstange montiert. Auch die angespritzte Griffststange der Tür unterhalb des Riegels wird durch einen selbstgebogene Griffstange ausgetauscht. An der Türoberseite die Stange an der die Tür entlang geschoben wird. Die Aufhängung der Stange rechts wird durch einen Kunststoffstreifen nachgebildet. Man kann rechts im Bild auch die aus Papierstreifen hergestellten Fensterrahmen erkennen.
Die Treitte des Wagens bestehen aus Echtholz. Hierfür werden die Trittbretter aus 0,5mm dicken Nußbaumleisten aus dem Schiffsmodellbau zurechtgeschnitten. Die Aufhängungen werden aus 1mm breiten Blechstreifen zugeschnitten und gebogen. Um den korrekten und immer gleichen Abstand zum Boden zu gewährleisten wird der Wagenkasten auf das entsprechende Maß aufgebockt. So lassen sich alle Tritte recht einfach montieren.
Die Stirnwand wird nun mit Weinerteilen ausgebaut. Federpuffer, Kupplung H0 und Kupplung H0e sind hier verbaut. Die Griffe unter den Puffern hingegen sind wieder Eigenbauten aus 0,3mm Federstahldraht.
Der Blick in das Innere des M-D410 zeigt den Sinn der verschiedenen Ausschitte. In den Längsseiten schaffen sie Platz für die Federpuffer, in der Strinwand für das Fenster. Auch die verklebten Nieten sind gut zu erkennen.
Das Dach besteht aus 0,5mm dickem Messingblech und wurde über einem Rohr der Länge nach auf die erforderliche Rundung gebracht. Die Montage des M-D 410 ist hiermit abgeschlossen.
Eine Besonderheit des M-D 410 sind die Kupplungen.
Die Basis der Kupplung ist ein Gußteil von Weinert. Diese wird um einen quer eingelöteten 0,5mm Messingdraht ergänzt, der später als Drehpunkt des Haltebügels dient. Ein weiterer 0,5mm Messingdraht stellt den Fanghaken für den Bügel dar. Auf der Rückseite wird ein 0,3mm Federstahldraht und ein Messingabschnitt als Gleitstück zum Wagenkasten hin ergänzt.
Der Stahldraht wird nun so gebogen das sie bis unter den Wagenboden reicht. Am Ende wird eine Öse für eine M2 Schraube gebogen.
Durch ein 2mm Loch im Wagenboden wird diese Schraube im Inneren mit einer Mutter befestigt. So bleibt die Kupplung in einen gewissen Bereich seitenverschieblich.
Die Lackierung unterscheidet sich nicht von anderen Modellen.
Als erstes werden alle Baugruppen des Wagens gereinigt, entfettet und anschließend grundiert.
Der Wagenkasten und das Fahrwerk sind ein Teil. Diese Baugruppe wird komplett mit Revell matt 37 gespritzt. Dieser Farbton trifft das rot der Güterwagen recht gut, wie ich finde.
Die Trennkante am Wagenkasten zum nun dem noch separat schwarz zu lackierendem Fahrwerk ist nicht einfach herzustellen, da sie Profile des Wagenkastens ein einfaches abkleben mit Klebeband ausschließt. Hier habe ich entlang der Trennkante eine Schicht Latexmilch aufgepinselt.Der Wagenkasten wird nun mit Abklebeband auf dem Latexstreifen abgeklebt. Dabei auftretende Spalte im Bereich der Profile werden mit zusätzlicher Latexmilch abgedichtet.
Nach dem Spritzen des Fahrwerks in mattschwarz, Revell matt 8, und dessen Trocknung, kann das Abdeckband und das Latex leicht entfernt werden. Verschiedene Kleinteile wie Griffstangen, Schlußscheibenhalter und ähnliches, erfolgt mit dem Pinsel von Hand.
Die Beschriftungen werden als erstes mit der Nagelschere so knapp es eben geht ausgeschnitten, dies ist nötig da sich um die eigentlichen Beschriftungen meist noch ein Rand des durchsichtigen Trägerfilms befindet für den an dem Modell kein Platz ist. Nach dem Zuschneiden sollten die Beschriftungen an den entsprechenden Platz gehalten werden um zu sehen ob sie zum Beispiel über eine Fahrzeugkante ragen oder gegen Absätze (Profile, Griffe..) stoßen. Passt alles wird die Beschriftung in das Wasserschälchen getaucht und dann auf dem Basteltisch zum Durchweichen abgelegt.
In der Zwischenzeit pinsele ich die Stelle an der das Schiebebild platziert werden soll mit dem Weichmacher ein. Lässt sich das Schiebebild vom Trägerpapier lösen wird es mit der spitzen Pinzette gegriffen und auf die mit Weichmacher befeuchtete Stelle am Modell platziert. Nun lässt sich das Schiebebild in Position rücken und mit dem fusselfreien Papier vorsichtig angedrückt. Hierbei wird überschüssiger Weichmacher abgesaugt und das Schiebebild verbleibt in seiner Position. Durch den Weichmacher entstehen auch keine Blasen unter dem Schiebebild wenn dieses über eine Niete oder Fuge des Wagenkastens gelegt werden muss.
Anschließend werden alle Teile mit einer Schicht Mattlack, Revell matt 2, überzogen. Um sicher zu stellen das bei dem Überzug mit Mattlack die Lackierung, oder schlimmer noch die Beschriftung in Mitleidenschaft gezogen wird, ist es wichtig zur Verdünnung des Mattlackes keine aggressive Verdünnung zu verwenden. Gute Erfahrungen habe ich mit der Verdünnung von Revell gemacht.
Der Wagen wurde mit Revell Farben gespritzt und mit Acrylfarben gealtert.
Der M-D 410 mit dem M-D 111 im Zugverband.
MD-410 auf dem Treffen in Elferstausen im Einsatz vor einem Güterzug.